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Bewusst gesund und trotzdem kritisch

  • Autorenbild: Simon Zaugg
    Simon Zaugg
  • 17. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Juli

Gesund leben ist gut – doch nicht alles, was glänzt, hilft wirklich. Warum ich meine Gesundheits-Bubble liebe und trotzdem kritisch bleibe.


Seit einem Jahr begebe ich mich bewusst in eine Bubble und gebe dieser Bubble einen festen Platz in meinem Leben. Ich lasse mich von Menschen inspirieren, die gesund leben, sich bewusst ernähren, Sport treiben und sich Routinen angewöhnen, die ihnen guttun.


Dabei picke ich mir genau das heraus, was sich für mich stimmig und richtig anfühlt. Einiges habe ich in meinem Leben bereits geändert – und es fühlt sich gut an. Ich habe mehr Energie, lebe bewusster, bin achtsamer im Umgang mit mir selbst. Und ich habe nicht vor, diese Schritte rückgängig zu machen.


Die andere Seite der Gesundheits-Industrie


Ein Artikel im Spiegel über den Food-Unternehmer Christian Wolf hat mir kürzlich aber auch die Kehrseite solcher Bubbles vor Augen geführt.


Menschen, die abnehmen oder Muskeln aufbauen wollen, kaufen diese Produkte – oft mit großen Hoffnungen. Diese Hoffnungen erfüllen sich sicher in vielen Fällen, aber eben nicht in allen. Und bei jenen, bei denen sich tatsächlich etwas ändert, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit auch andere Faktoren gestimmt als nur der Konsum der besagten Produkte: Disziplin, ein verändertes Verhalten, mehr Bewegung, ein konsequenteres Leben insgesamt.


Diese wichtigen Zusammenhänge kommen bei den bunten Instagram-Posts und Werbestories offensichtlich viel zu selten zum Ausdruck. Es wirkt, als wäre alles ganz einfach: Shake kaufen, Riegel essen, Supplement schlucken – und zack, ist man fit, gesund oder schlank. Aber so funktioniert das Leben nicht. Es ist nicht leicht, sein Leben dauerhaft zu verändern, seine Gewohnheiten umzustellen, wirklich dranzubleiben.


Auf Instagram glänzt selten die ganze Wahrheit


Hinter den polierten Profilen mit den vielen Followern steckt fast immer mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Viel Arbeit, viel Verzicht, ein enormer Zeitaufwand – und oft auch: finanzielle Interessen.


Wer auf Instagram von seiner Erfolgsgeschichte erzählt, will damit meist nicht nur motivieren, sondern auch etwas verkaufen: sich selbst, eine Marke, ein Produkt. Und nicht selten sind diese Produkte ziemlich teuer. Die Botschaft dahinter: Wenn du wirklich willst, musst du investieren – und zwar Geld. Das gilt bei Christian Wolfs Produkten genauso wie bei vielen Online-Coaches, die angeblich den Weg zum schnellen Reichtum kennen. Um die „wirklich guten“ Tipps zu bekommen, musst du erst mal ein teures Webinar buchen.


Kein Spielgeld – und trotzdem vorwärts


Mein „Glück“ ist: Ich habe gar kein Spielgeld für all diese Produkte, Programme, Webinare oder Superfoods. Das bewahrt mich davor, online wild einzukaufen, nur weil es gerade im Trend ist.


Und meine Meinung ist sowieso: Man kommt auch mit normalen, günstigen Lebensmitteln sehr weit. Im Gegenteil – wer konsequent auf Süssgetränke, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel verzichtet und stattdessen frisches Gemüse, Früchte und möglichst unverarbeitete Produkte kauft, lebt nicht nur gesünder, sondern meist auch günstiger.


Genuss geht auch gesund


Trotz aller Kritik möchte ich den Unternehmern wie Christian Wolf auch eine Lanze brechen. Denn grundsätzlich bringen sie wichtige Impulse in die Gesellschaft.


Es ist gut und richtig, dass Themen wie gesunde Ernährung und ein bewusster Lebensstil heute mehr Aufmerksamkeit bekommen. Und ja – Genuss und Gesundheit schliessen sich nicht aus. Auch wenn das für Menschen aus meiner Generation vielleicht ungewohnt klingt: Für mich bedeutet Genuss heute auch ein gutes Körpergefühl.


Ein Gefühl, das ich nach einer Mahlzeit habe, die nicht schwer im Magen liegt, nicht zu süss, nicht zu fett, nicht zu würzig war. Kein Völlegefühl, keine Blähungen – einfach Wohlbefinden. Natürlich geniesse ich auch ab und zu üppige Mahlzeiten, Desserts oder ein Glas Wein. Aber ich merke inzwischen sehr genau: Diese Momente der kurzfristigen Freude „bezahle“ ich körperlich in den Tagen danach. Und je älter man wird, desto spürbarer wird das.


Mein Fazit: Wach bleiben – auch in der Gesundheits-Bubble


Ich finde eine gesunde, bewusste Gesellschaft absolut erstrebenswert – und ich bin gerne ein Vorbild dafür.


Aber ich finde auch: Man muss genau hinschauen. Bei Christian Wolf und bei all den anderen Unternehmern, Influencern und Coaches, die in dieser Bubble unterwegs sind. Ein pauschales Bashing haben sie nicht verdient. Denn sie liefern vielen Menschen Motivation und Denkanstösse. Aber es ist wichtig, zu wissen: Den einfachen Weg zur Gesundheit oder zum Traumkörper gibt es nicht. Hinter jedem echten Erfolg steckt mehr – Disziplin, Geduld und der Wille, Dinge im eigenen Leben wirklich zu verändern.


Anmerkung: Das Blog Cover Bild wurde mit der künstlichen Intelligenz ChatGPT von OpenAI erstellt.


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